10 Großartige Wohnzimmer Kernbuche-Ideen, Die Sie Mit Ihren Freunden Teilen Können
So ein alter Baum ist schnell gefällt. Jahrelang spendete er Schatten im eigenen Garten – und nach wenigen Minuten zeugen nur noch ein zersägter Stamm und ein paar Äste von alter Pracht. Wäre es nicht schön, aus diesen Resten etwas Neues zu erschaffen? Designer aus Berlin haben sich genau darauf spezialisiert: Auf Möbel, hergestellt aus altem Holz.

Wenn in Berlin Christian Friedrich und Jörn Neubauer mit ihren Kettensägen anrücken, ist der Baum immer schon gefällt. Wie die alte Kernbuche, die jetzt im Garten von Familie Schumann in ‚handliche’ Stücke von 4 Meter Länge zersägt wird.
Gartenbesitzerin Andrea Schumann ist allerdings weniger glücklich: “Ich bin ganz traurig, dass der Baum gefällt werden muss, weil es war ein wunderschöner Baum: 200 oder 400 Jahre alt, die Schätzungen gehen da auseinander. Leider hatte er ja diesen Pilzbefall an der Wurzel, der die Standfestigkeit bedroht hat. Das haben wir über ein paar Jahre schon beobachtet.”
“Da haben wir uns auch ans Umweltamt gewendet und haben nachgefragt und um Hilfe gebeten. Dann kam auch ein Sachverständiger. Und der hat leider gesagt, das hat überhaupt keinen Zweck, der Baum muss leider gefällt werden.” , ergänzt Gartenbesitzer Martin Schumann.

Kranke, altersschwache oder vom Sturm geknickte Berliner Stadtbäume – das ist der Rohstoff, aus denen Christian Friedrich und Jörn Neubauer ungewöhnliche Möbelunikate fertigen. Sechs Meter lange und ein Meter zwanzig breite Konferenztisch aus Esche beispielsweise. Solche Tische kosten je nach Länge zwischen 3.500 und 5.000 Euro. Oft werden die Möbelstücke aus einem ganzen Stamm oder Klotz herausgearbeitet.
Und sie werden zu extravaganten Kunstobjekten, wenn Holzstrukturen mit Zinn oder Epoxit ausgegossen werden. Die Bäume haben oft mehr als 100 Jahre Berliner Stadtgeschichte und 2 Weltkriege miterlebt, die holen sich die Kunden sozusagen direkt ins Wohnzimmer.
“Wir hatten beispielsweise mal ein Sideboard. Da haben wir die Motorsäge eingetaucht und dann war ein Riesenfunkenflug. Dann haben wir gesehen, dass alles voller Granat-Splitter war. Die haben wir schön ausgearbeitet und als Geschichte stehen lassen. “, so Christian Friedrich von der Möbelmanufaktur uniic.

Zurück in den Garten von Familie Schumann. Das Zerteilen des Baumes läuft nach genauem Plan und Maß. Wenn die beiden Holzdesigner Keil und Kettensäge ansetzen, haben Sie die zukünftigen Möbel schon im Kopf. Ein fünf Meter langes Sideboard wurde in einem Stück aus einer schadhaften Pappel gefertigt. 18.000 € muss man dafür schon mal bezahlen. Alle Möbel werden in mühevoller Handarbeit hergestellt, in einer kleinen Werkstatt in Berlin Neukölln.
Die beiden Holzdesigner haben sich durch Zufall kennengelernt, hatten ähnliche Ideen und die gleiche Begeisterung für altes Holz. 2006 gründeten sie gemeinsam eine Manufaktur. Seither geben sie städtischen Bäumen ein zweites Leben.
Im Laufe der Jahre haben Jörn Neubauer und Christian Friedrich ein gut funktionierendes Netz von Kontakten zu Berliner Fällunternehmen aufgebaut. Die melden sich, wenn gefällt wird. So mancher Stadtbaum hätte nämlich sonst ein anderes Schicksal, wie Christian Friedrich erläutert: “Die werden zerschreddert und dem Erdreich wieder zugeführt oder landen in der Verbrennungsanlage.”

Auch die Schumanns möchten von ihrer Buche natürlich gern ein paar Erinnerungsstücke behalten: “Wir lassen uns eine schöne Baumscheibe rausschneiden, so dass wir dann eine schöne Tischplatte bekommen und haben auch besprochen, dass wir uns aus einem größeren Stück Bretter raus schneiden lassen, so dass wir da ein Regal draus machen lassen.”
Am Nachmittag wird der Baum in drei großen Stücken abtransportiert. Und ab geht’s zum Sägeplatz. Anschließend in die Trockenkammer. Die Schumanns müssen sich noch ein paar Monate gedulden, bis sie ihre neuen Möbel einweihen können. wohnzimmer kernbuche